8. bis 10. Mai 2015
Messe und Congress Centrum
Halle Münsterland
Arrangieren für transkulturelle Ensembles
Referenten: Ruddi Sodemann, Hürth/Kemal Dinc, Rotterdam
Ruddi Sodemann
Koray Berat Sari
Ensemble-Arbeit war und ist immer Hauptarbeitsfeld in der Musikschularbeit. Mit der Entwicklung zur kulturellen Vielfalt in unserer Gesellschaft stellt sich den Ensemble-Leitern immer häufiger die Aufgabe, Musik aus rand- oder außereuropäischen Kulturen mitsamt ihrem Instrumentarium in ihre Arbeit mit einzubeziehen.
Exemplarisch am Beispiel der in unserer Kultur sehr lebendigen türkischen Musik und ihrem Instrument der Bağlama, wurden die Unterschiede unserer Mehrstimmigkeit gegenüber den einstimmigen aber sehr differenzierten „Makams“ (Viertelton-skalen) dargestellt. Sind in unserer Musik geradtaktige Formen vorherrschend, entwickelt die anatolische Musik ungerade Formen, rhythmisch anspruchsvolle und ungewohnte Betonungen, deren Kenntnis Grundlage für neue Arrangements sein sollte. Wie kann man “Mehrstimmigkeit” durch z.B.Powerchords und Kontrapunkt erzeugen, wenn die Fähigkeit zum einstimmigen “Makamspiel” nicht vermittelt werden kann?
Ganz praktisch zeigten die Referenten Wege, wie man Instrumente der Bağlama-Familie notiert, transponiert und einsetzen kann, wie man die Makams harmonisieren kann, wie man Arrangements für heterogene Ensembles schreibt.
Ruddi Sodemann, Projektleiter MÜZIKNRW, arrangiert für sein West Ost-Diwan-Ensemble und für das Beethovenfestival 2013.
Koray Berat Sari, Gitarrist und Baglama-Spieler arrangiert und schreibt für sein Gitarren/Bağlama-Trio und interkulturelle Ensembles.