Schülerzahl und Altersverteilung

Die Schülerzahl lag im Kalenderjahr 2022 bei 1,47 Millionen. Dies bedeutet einen Anstieg um 100.000 im Vergleich zum Vorjahr. Der Rückgang der Schülerzahlen der letzten beiden Jahre, der durch die Coronapandemie zu erklären war, scheint aufgehalten. Knapp 740.000 Schülerinnen standen über 572.000 Schülern gegenüber, zu über 156.000 Schülern wurden keine Angaben zum Geschlecht gemacht, ca. 236 Schüler wurden als divers erfasst.


Besonders wirkungsvoll ist musikalische Bildung, wenn sie bereits im frühen Kindesalter einen wichtigen Platz einnimmt. Die Musikschüler im Vorschulalter (Elementarbereich) stellen in etwa die Neuanmeldungen zur Musikalischen Früherziehung und zu den Musikalischen Angeboten für Kinder unter 4 Jahren dar, deren Teilnehmer dann natürlich auch in den Primarbereich „hineinwachsen“. Der prozentuale Anteil von 17,16 Prozent der Gesamtschülerzahl und auch die absolute Anzahl der Elementarschüler liegt wieder auf dem Niveau von 2018, was nach den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 sehr erfreulich ist. Insgesamt wurden im Kalenderjahr 2022 in dieser Alterskohorte über 38.000 Schüler mehr als im Vorjahr verzeichnet. Die Wiederaufnahme von Gruppenangeboten nach den Einschränkungen durch die Pandemie zeigt sich hier sehr deutlich.


Wer dann ein Instrument erlernen will, bleibt auch nach den Elementarbereich-Angeboten weiter in der Musikschule, so dass der Anteil der Grundschulkinder (Primarbereich) mit 33,27 Prozent recht groß ist (Vorjahr: 31,95 Prozent). Hier gab es den größten und erfreulichsten Aufwuchs bei den Schülerzahlen nach der Pandemie. Mit fast 52.000 Schülern mehr als im Vorjahr ist der statistische Höchststand dieser Altersgruppe aus dem Jahr 2019 fast wieder erreicht worden. Die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichtes vieler Gruppenangebote in Kooperationen mit den allgemeinbildenden Schulen sind die Ursachen dieser positiven Entwicklung. 

 


 

Die Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen (Sekundarstufe I) ist mit 23,74 Prozent im Anteil zwar wieder etwas gesunken, konnte sich aber mit einem Zuwachs von über 5.100 Schülern zumindest etwas erholen. Dies liegt in dem geringeren „Nachwuchs“ aus der unteren Altersgruppe der Vorjahre und dem „Herauswachsen“ in die nächste Alterskohorte. Wenn auch nur relativ wenige Schüler bis zur Volljährigkeit (Sekundarstufe II) an den Musikschulen bleiben (8,81 Prozent), bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass die anderen gar nicht mehr musizieren: Der Ausbildungsweg an einer Musikschule kann jederzeit verlassen werden, um dann in Schulorchestern, Musikvereinen, Chören, Spielgruppen usw. auf dem erreichten musikalischen Niveau auch ohne weiteren Instrumental- und Vokalunterricht musizieren zu können. Die Abnahme der Schülerzahl in dieser Kohorte hat sich zwar um weitere 1.000 Schüler fortgesetzt, war jedoch nicht mehr so stark wie in den beiden Vorjahren.


Der Anteil der Erwachsenen stabilisiert sich bundesweit schon seit vielen Jahren bei etwa 10 Prozent der Schüler. Dabei wird sichtbar, dass insbesondere die älteren Erwachsenen, mit Zuwächsen bei den Senioren (über 60 Jahre), sich dem aktiven Musizieren unter der kompetenten Anleitung der Musikschulen zuwenden. Es gab in allen Erwachsenensegmenten wieder leichte Zuwächse bei den Schülerzahlen. Die Zahl der Senioren ist in den letzten Jahren gestiegen. Viele ältere Menschen suchen und finden im Musizieren eine sinnvolle Lebensgestaltung und soziale Kontakte. Die Musikschule ist ein Ort, an dem das „lebenslange Lernen“ praktiziert wird.

 

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