19. bis 21. Mai 2017Kultur- & Kongresszentrum
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AG 11 |
Dokumentation AG 11 |
Themenbereich Inklusion
Referentin: Hayat Chaoui, Wuppertal
Singen ist vermutlich die älteste musikalische Ausdrucksform der Menschheit. Grenzüberschreitend, identitätsstiftend, immer und überall verfügbar. Bereits Kinder spielen vor sich hin trällernd herum, während demenzkranke Menschen alle Strophen eines früh gelernten Liedes mitsingen. Singen schafft den einfachsten Zugang zu musikalischer Bildung und Integration. Eine bundesweite Studie des AMJ belegt, dass ein Großteil der ansässigen Kinder- und Jugendchöre ohne Teilnehmer mit Migrationshintergrund auskommt.
Die meisten Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund erhalten höchstens durch allgemeinschulische Angebote und Kooperationen die Möglichkeit, sich musikalisch einzubringen. Erwachsene Migranten haben es schwerer oder finden nur in Vereinen der gleichen Herkunftskultur die Möglichkeit des Musizierens.
Ein Impulsvortrag wird die Chorsituation am Beispiel Wuppertals skizzieren und einige neue Angebote vorstellen. In Experimenten wurden die Teilnehmer mit interkulturellen Situationen konfrontiert, die anschließend reflektiert wurden. Darüber hinaus wurde ein Repertoire fremdsprachiger Lieder in Originalsprache und deutschen Übersetzungen erarbeitet.
Hayat Chaoui ist u.a. Sängerin der interkulturellen Jazzformation Ufermann, Fachbetreuerin Gesang der Bergischen Musikschule Wuppertal und arbeitete an der HfMT Köln. Sie ist Mitinitiatorin des Singangebots „KIWI – Kinder- und Wiegenlieder aus aller Welt“ und leitet einen internationalen Frauenchor.