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AG 22 |
Dokumentation AG 22 |
Immer mehr ältere Menschen verspüren den Wunsch, ein Instrument spielen zu lernen oder an frühere Musiziererfahrungen anzuknüpfen. Was für den Lernenden ein aufregender Beginn ist, bedeutet für den Lehrenden das Einstellen auf eine ungewohnte Unterrichtssituation: Welche für das Instrumentalspiel relevanten Ressourcen verändern sich im Älterwerden? Welche Strategien entwickelt das Individuum, um eine Passung zwischen angestrebten Zielen und individuellen Möglichkeiten herzustellen? Wie kann ich als Lehrkraft im Unterricht reagieren?
Aus altersbedingten Ressourcenveränderungen in den Bereichen Wahrnehmung, Motorik und Kognition sollten didaktisch-methodische Konsequenzen gezogen werden, die im Einzelnen beleuchtet wurden. Musikalisches Lernen in der Lebensspanne umfasst weiterhin die Dimensionen „Subjekt“, „Erfahrung“, „Zeit“ bzw. „Steuerung des Lernprozesses“. Aus allen Dimensionen lassen sich zusätzliche Hilfestellungen für den Umgang mit älteren Erwachsenen im Unterricht benennen.
Um hautnah mit Alternsprozessen in Berührung zu kommen, konnten 2-3 Teilnehmer während der AG in den Alterserforschungsanzug AgeMan® schlüpfen, der eine Reihe nichtpathologischer Veränderungen im Altwerden simuliert. Zusätzlich bestand für alle die Möglichkeit, mit Hilfe spezieller Brillen häufig auftretende krankhafte Veränderungen im Sehen am eigenen Leib zu erfahren.
Reinhild Spiekermann, Professorin für Instrumentalpädagogik sowie Fachdidaktik/-methodik Klavier an der Hochschule für Musik Detmold und zugleich Studiengangsleiterin aller instrumental-/gesangspädagogischer Studiengänge. 2009 erschien im Verlag Schott ihr Buch „Erwachsene im Instrumentalunterricht. Didaktische Impulse für ein Lernen in der Lebensspanne“. Rege Vortrags- und Weiterbildungstätigkeit vor allem zum instrumentalen Lernen älterer Erwachsener ergänzt ihr derzeitiges Aufgabenprofil.