Eine Systematik der Streichertechnik verfolgt mehrere Ziele: Zum einen verschafft sie Lehrenden einen Überblick über möglichst alle Bereiche der Technik und differenziert diese in aufbauende Stufen. Zum anderen bietet sie Lernenden die Chance, beim sorgfältigen Durchlaufen dieser Stufen als Gradus ad Parnassum jene traumwandlerische Sicherheit zu erlangen, die das Instrument intuitiv zur eigenen Stimme, quasi zu einem Teil des eigenen Körpers werden lässt. In seinen Basisübungen Fit in 15 Minuten (Schott) hat Prof. Benjamin Bergmann bereits das Konzept aufbauender Level verfolgt. Den Überblick über die Bereiche der Violintechnik und ihrer Zusammenhänge legte er gemeinsam mit Prof. Helmut Zehetmair in sechs Bänden Systematische Violintechnik (Schott) vor. Innovativ errichtete er hier das Gebäude der Technik auf den vier Bausteinen Bogen-, Saiten-, Finger- und Lagenwechsel.
Prof. Benjamin Bergmann erhielt Violinunterricht bei Prof. Hedwig Pahl und ein Stipendium der Arnold-Dannenmann-Stiftung (CJD) für ein Studienjahr in New York bei Rony Rogoff (Violinsolist, Schüler von Celibidache und Galamian). Er studierte mit Auszeichnung bei Helmut Zehetmair (Mozarteum Salzburg), Felix Andrievsky (Royal College London) und Ruggiero Ricci. Neben der Aufführung des solistischen Kernrepertoires ist er als Kammermusiker mit renommierten Partnern tätig und war Konzertmeister des Kammerorchesters Salzburger Musici. Er assistierte Prof. Helmut Zehetmair. 2005 erhielt er einen Ruf an die HfM Mainz. 2014 wurde er mit dem Lehrpreis der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ausgezeichnet.