Musikschulkongress '11
Musikschule - Bildung mit Zukunft
Richtig Spielen - von Ende an
Grundlagen und Anwendungen des Retrosequentiellen Übens
Referent: Dr. Frank Liebscher, Leipzig
Dr. Frank Liebscher |
|
Musizieren als eine der anspruchvollsten Leistungen des menschlichen Zentralnervensystems erfordert die Parallelität verschiedenster sensomotorischer und kognitiver Prozesse. Deren Realisation beruht zum Großteil auf Automatismen, die im Verlauf des musikalischen Lernens erworben werden müssen. Da sich Automatismen allerdings unabhängig vom konkreten Inhalt verfestigen, werden ebenso auch unbeabsichtigte Abläufe automatisiert, die dann als "eingeübte Fehler" z.B. die motorische Geläufigkeit, die improvisatorische Konzeption oder auch Auftrittssicherheit und Übemotivation beeinträchtigen. Was also letztlich beim Üben zählt, sind Anzahl und Intensität der "richtigen" bzw. beabsichtigten Wiederholungen.
Neben den bekannten Vorgehensweisen hierfür, wie bspw. Temporeduktion und Verkürzung der zu übenden Stellen, zeigt sich die primäre Verfestigung endständiger Sequenzen durch Retrosequentielles Üben bisher methodisch eher unerschlossen.
Die AG hat sich sowohl mit den grundlegenden Funktionsprinzipien der Ausbildung und Stabilisierung musikalischer Automatismen durch Retrosequentielles Üben befasst als auch die umfangreichen praktischen Anwendungsmöglichkeiten vorgestellt.
Dr. phil. Frank Liebscher ist Musiker und Musikpädagoge. Er unterrichtet am Institut für Musikpädagogik der Hochschule für Musik & Theater Leipzig "Felix Mendelssohn Bartholdy" sowie an der Musik- und Kunstschule "Ottmar Gerster" Landkreis Leipzig. |
|
Weiterführende Informationen
|