Wie können Instrumental(Gesangs)lehrende ihre Schülerinnen und Schüler dabei unterstützen, die nötige Motivation und Ausdauer für das Üben aufzubringen? Welche Strategien helfen dabei, Inhalte und Übeaufgaben so zu vermitteln, dass Schülerinnen und Schüler diese verinnerlichen und beim Üben produktiv umsetzen können?
Das Konzept der Autonomieunterstützung bietet wertvolle Impulse zur Beantwortung dieser Fragen. Ausgangspunkt ist, dass die Qualität von Motivation und Lernen wesentlich durch die Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden beeinflusst wird. Autonomieunterstützung konzentriert sich auf das „Wie“ des Unterrichtens und beschreibt einen Unterrichtsstil, den Lehrende bewusst einsetzen, um die Kompetenzen und inneren Motivationsressourcen ihrer Schülerinnen und Schüler zu erkennen und zu fördern. Es geht um mehr als Methoden: Im Zentrum steht ein Unterricht, der die Eigenständigkeit der Lernenden ernst nimmt und gleichzeitig ihre individuellen Bedürfnisse berücksichtigt.
Timea Sari studierte Klavier in München sowie Musikpsychologie an der University of Sheffield. Sie promovierte in Instrumental- und Gesangspädagogik an der Kunstuniversität Graz. 2023 bis 2024 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden, wo sie im Projekt „Musizieren-Beziehen-Lernen“ eine Studie zum Üben von Musikschulschülerinnen und Schülern durchführte. Seit Oktober 2024 ist sie Senior Scientist an der Kunstuniversität Graz, wo sie weiterhin praxisorientierte Unterrichtsforschung betreibt.