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AG 28 |
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Referent: Michael Eberth, Augsburg
Für einen Musiker des 17. und 18. Jahrhunderts war es eine Selbstverständlichkeit, eine vorliegende Baßstimme als Begleitung für die Melodie in vielfältigster Weise stilgerecht mit Harmonien zu versehen und ohne große Vorbereitung prima vista in vollem Satz spielen zu können. Diese Übung im Continuospiel ist mit den geänderten Anforderungen an den reproduzierenden Musiker seither verlorengegangen bzw. nur noch Spezialisten vorbehalten. Michael Eberth ist ein solcher Spezialist. Nach Studien in Cembalo, Hammerflügel und Orgel bei namhaften internationalen Lehrern und abschließenden Diplomen unterrichtet er seit 1988 Cembalo, Kammermusik und Generalbaß am Münchner Richard-Strauss-Konservatorium, wo er seit 1990 auch das Seminar für Alte Musik leitet. Daneben konzertiert er weiterhin solistisch als Cembalist und Organist, spielt Rundfunk-, Fernseh- und Plattenproduktionen ein und ist ein gefragter Continuopartner von Solisten und Ensembles sowie Kursdozent.
In der Kongreß-AG stellte Michael Eberth den Generalbaß als Schlüssel für Gehörbildung, Harmonielehre und Improvisation dar, äußerte sich zur Beurteilung von Aussetzungen heutiger Ausgaben und demonstrierte anhand einiger Beispiele die Generalbaßpraxis.