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AG 11 |
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Referent: Prof. Gerhard Mantel, Frankfurt/M.
Lampenfieber gehört zum Künstlerdasein wie die Dornen zur Rose. In wohldosierter Form empfinden manche Musiker die Anspannung vor dem Auftritt sogar als wichtige Voraussetzung für das Gelingen eines Vorspiels, einer Darstellung vor Publikum, eines Konzertes. Für sie ist ein gewisser Grad an Lampenfieber Garantie für die nötige Aufmerksamkeit und ausreichendes inneres Engagement, ein "ganz-bei-der-Sache-Sein". Was aber, wenn vor Aufregung Stimme, Knie, Hände ihren Dienst versagen, die Noten vor den Augen verschwimmen, gähnende Leere im Kopf jegliche Erinnerung gelöscht hat und der ganze Mensch sich wie gelähmt fühlt und schlimmstenfalls tatsächlich unfähig ist zu agieren? In solchen Fällen ist die erforderliche Leistung, wenn überhaupt, nur mit empfindlichen Qualitätseinbußen zu erbringen, die die Angst vor dem "nächsten Mal" nur noch weiter schüren - ein Circulus vitiosus für den Lehrer, aber auch für seine Schüler.
"Kann man Lampenfieber verlernen?" fragte sich daher gemeinsam mit den Kongreßteilnehmern Prof. Gerhard Mantel, langjähriger Solocellist beim Sinfonieorchester des WDR in Köln, Gründer des Forschungsinstitutes für Instrumental- und Gesangspädagogik e.V., seit 1973 Professor für Violoncello an der Musikhochschule in Frankfurt.