MUSIKSCHULKONGRESS '039. – 11. Mai 2003, Hannover Congress Centrum
Unkonventionelle Wege im GesangsunterrichtReferent: Michael Müller, Delmenhorst
Gesangsunterricht erfährt einen wahren Boom: Immer mehr Jugendliche wollen Singen lernen, doch gehen ihre Vorstellungen von Gesangsunterricht nur selten konform mit denen der Gesangspädagogen. So führt es immer zu Schwierigkeiten, wenn Schüler/innen wie Michael Jackson oder Sarah Connor singen wollen, die Lehrer/innen ihnen aber mit Schuberts „Rosenband“ oder Schemellis Gesangbuch kommen...
Das führt oft dazu, dass Potential verschenkt wird: Es gilt vor allem an Musikschulen, wo die Schüler/innen jünger sind als an Hochschulen, auf die Bedürfnisse und Vorlieben der jungen Menschen einzugehen, Rücksicht auf ihre Vorlieben zu nehmen und sie behutsam an die klassische Literatur heranzuführen, statt sie mit domestizierendem Gesangsunterricht abzuschrecken. Wie man über modernere Literatur, unkonventionelle Mischformen des Unterrichts und zielorientierte Pädagogik die Jugendlichen für den klassischen Gesang gewinnen kann, wurde hier gezeigt. Dabei gab es einen Einblick in leicht zu verwirklichende Musiktheaterarbeit, die Sängerinnen und Sänger schnell an die Praxis heranführt und für Musikschulen eine überaus öffentlichkeitswirksame Selbstdarstellung bedeuten kann.
Michael Müller ist hauptamtliche Lehrkraft für Gesang, Singkreis und Jugendchor und Fachbereichsleiter Gesang und Musiktheater an der Musikschule der Stadt Delmenhorst. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung im Bereich Musiktheater: zahlreiche Inszenierungen in Musical und Oper, eigene Übersetzungen und Bearbeitungen. |