01.07.2013 | Musikschule "Johann Adam Hiller" Görlitz e.V.

tutti pro Konzert des deutsch-polnischen Jugendsinfonieorchesters und der Neuen Lausitzer Philharmonie

Interview mit Robert Koegler, dem Direktor der Musikschule Görlitz.

Im Gespräch Ines Eifler von der Sächsischen Zeitung mit Robert Koegler, dem Direktor der Musikschule Görlitz.

Herr Koegler, am 2. Juli ist zum zweiten Mal ein „tutti pro“-Konzert im Theater Görlitz zu hören. Was bedeutet „tutti pro“?

Dass unsere jungen Musiker vom deutsch-polnischen Jugendsinfonieorchester gemeinsam mit Musikern der Neuen Lausitzer Philharmonie spielen, die vor vier Jahren die Patenschaft für unser Orchester übernommen hat. „tutti pro“ ist eine bundesweite Initiative. Unser Jugendorchester ist eines von 45 in solchen Patenschaften.

Profis sitzen zwischen Kindern und Jugendlichen auf der Bühne?

Genau. Einige Musiker vom Theater sind ja bei uns zugleich Lehrer. Im Vorfeld des Konzerts gab es auch Registerproben, die von den Profis geleitet wurden, und gemeinsame Orchesterproben.

Brauchen Sie die Profis, damit es besser klingt?

Es ist ein Ansporn für die Jugendlichen. Wenn man neben jemandem sitzt, der perfekt spielt, glaubt man, dass man selbst so gut ist. Damit steigt die Motivation. Es gibt aber auch Gegenstimmen, die in solchen Zusammenspielen eine Gefahr sehen.

Wieso Gefahr?

Weil die jungen Musiker ja später wieder allein spielen und dann erkennen müssen, dass sie ihr Instrument doch noch nicht so gut beherrschen und die Musik doch nicht so schön klingt wie bei den Profis. Unser Dirigent ist zum Beispiel dieser Meinung.

Wer ist der Dirigent?

Dalibor Tu? macht das jetzt, früher neben Milos Krejci Leiter des Europera-Orchesters. Da er auch Geige spielt, sich mit der Organisation eines Orchesters sehr gut auskennt und sowohl Deutsch, Polnisch als auch Tschechisch spricht, ist er für uns geradezu ideal.

Welche Stücke hat er für das Konzert ausgewählt?

Wir haben zum Beispiel ein Flötenkonzert von Johann Joachim Quanz, in dem unsere Flötistin Aline Thienel das Solo spielt. Sie ist eine von drei Begabtenschülern, die eine Landesförderung erhalten. Etwas Besonderes ist auch ein Werk für Schlagzeug und Orchester, das gibt es nicht oft. Und von Lothar Gärtig kommt ein Stück für zwei Gitarren und Orchester zur Aufführung.

Das ist auch selten, oder? Wie klingt denn Gitarre und Orchester zusammen?

Lassen Sie sich überraschen.

Sind außer der Flötistin noch mehr herausragende Schüler zu hören?

Wir haben bereits Anfang des Jahres unsere besonders begabten Schüler als Solisten für das Konzert ausgewählt. Dazu gehört auch Luisa Bartel, die bald ihr Gesangsstudium beginnt und sich jetzt mit ihrem Auftritt von der Musikschule verabschiedet. Unser Soloschlagzeuger Welin Georgiew wird bei „Jugend musiziert“ teilnehmen, und auch Geiger und Gitarristen sind sehr gut. Einer der beiden, Bill MacQueen, tanzt übrigens im Görlitzer Tanzensemble.

Wird es im nächsten Jahr wieder ein „tutti pro“-Konzert geben?

Wir versuchen es alle zwei Jahre zu schaffen und freuen uns auf 2015.
 

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