Musikschulkongress '09
Musikalische Bildung öffnet Grenzen - Musikschulen für Vielfalt, Integration und Qualität

Grußwort der Intendantin des rbb, Dagmar Reim, zur Eröffnung des Konzertes

   

 

 

Sehr geehrte Frau Dr. Liedtke,

sehr geehrter Herr Dr. Richter,
sehr geehrte Lehrkräfte der deutschen Musikschulen,
verehrtes Publikum,

Eines gleich vorweg: Hier sind Zugaben erlaubt, ja erwünscht. Anders als 1953, wie ein Artikel in der ZEIT aus jenem Jahr belegt, bei einem Konzert von Yehudin Menuhin in New York. Dem damals 36jährigen hatte die Intendantur der New Yorker Philharmonie verboten, am Ende eines Konzerts Zugaben zu spielen. Menuhin allerdings widersetzte sich. Zitat: "Am Ende des Solokonzertes trat er noch einmal an die Rampe des Podiums, setzte den Bogen ein paar Mal an und sagte: Ich darf nicht, und ich weiß auch nicht, ob Sie überhaupt noch klatschen dürfen. Aber trotz dem Umstande, dass dieses Orchester von unmusikalischen oder außermusikalischen Kräften geleitet zu werden scheint, möchte ich Ihnen versichern, dass wir, meine Kollegen und ich, Ihre Begeisterung lieben und dankbar hinnehmen, und dass Sie klatschen können, solange und wann immer Sie wollen."

Musik überwindet Grenzen. Als ich am 1. Mai beim Europa-Konzert der Berliner Philharmoniker in Neapel war, ist mir das einmal mehr klar geworden. Sie haben Ihren diesjährigen Kongress in Berlin überschrieben: "Musikalische Bildung öffnet Grenzen". Ein gut gewähltes Motto, und doch bedrückt es mich auch ein wenig, dass Sie sich gerade für diesen Ausspruch entschieden haben. Denn ich vermute, dass Sie es taten, weil Sie dabei in erster Linie die Grenzen im Kopf hatten, die Sie an Schulen und in der Öffentlichkeit Tag für Tag überwinden müssen. Weil Sie uns alle auffordern wollen, darüber nachzudenken, wie wichtig musikalische Bildung eigentlich ist, und wo sie überall hingehört. Es ist schade, dass dies immer noch notwendig ist. Schlimmer noch: Ich lese fast täglich in der Zeitung, höre und sehe in unseren Programmen: Musik fristet oft in Schule und Stadt ein kärgliches Dasein.

Mir ist klar, Sie brauchen Unterstützung, auch die des rbb. Und wir begleiten Ihre Arbeit gern, besonders natürlich die der Musikschulen in Berlin und Brandenburg – als Medienpartner, aber auch darüber hinaus. Dass dieses Konzert heute in unserem Großen Sendesaal stattfindet, so wie auch die Abschlussveranstaltungen des Landeswettbewerbs "Jugend musiziert", ist gewissermaßen ein Symbol für unsere langjährige gute Zusammenarbeit.

Der rbb schneidet nicht nur zahlreiche Wettbewerbe mit, er bietet jungen Musikerinnen und Musikern mit CD-Aufnahmen auch mitunter das erste Sprungbrett. Ein Beispiel hierfür ist der rbb-Sonderpreis "Jugend musiziert": Jedes Jahr erhält eine junge Musikerin, ein Musiker die Möglichkeit, einen ganzen Tag lang unter professionellen Bedingungen in unserem Studio Stücke für eine CD einzuspielen.

Diese Beispiele zeigen aber auch: Wir vom rbb können die musikalische Bildung fördern, unterstützen, begleiten. Wir können aber nicht das ersetzen, was an anderer Stelle, und damit meine ich vor allem an den Schulen, versäumt wird. Nämlich die Begeisterung zum lebenslangen Musizieren zu wecken und zu fördern. Dennoch bin ich überzeugt: Sie liebe Orchestermitglieder, werden uns mit Ihrer Begeisterung anstecken! Sie sind die unüberhörbaren Botschafter Ihrer Musik – vielen Dank dafür!

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