Musik in deinem Leben
Das XII. Europäischen Jugendmusikfestival in Spanien

Es ist ein Segen, was die Europäische Musikschulunion alle zwei oder drei Jahre für die Musikschüler ihrer Mitgliedsländer veranstaltet: Das „Europäische Jugendmusikfestival“ bringt jedes Mal Tausende Jugendlicher zusammen, die sich dank der gemeinsamen „Sprache“ Musik bestens verständigen, zusammen musizieren und mit diesen Erlebnissen den Weg in eine gemeinsame Zukunft Europas in Anerkennung und Freundschaft bekräftigen – wichtiger denn je, möchte man in nach den Tagen des „Brexit“ anfügen. Das Sinfonieorchester der Musikschule Iserlohn war eines der mehreren Hundert Ensembles aus 25 Ländern, die im Mai bei bestem Wetter das XII. Europäische Jugendmusikfestival „Emusik 2016“ in Donostia-San Sebastian im Baskenland miterleben durften:

 

Vier Festival-Kompositionen und zwölf eigene Musikstücke hatten die 62 jungen Musiker zwischen 11 und 20 Jahren vorbereitet, um sich mit „Lieblingsstücken“ und Publikums-Hits beim Festival bestens zu präsentieren. Schon bald nach der Ankunft das erste Konzert im „Vorfestival“: kurz mit mehreren Ensembles der örtlichen Musikschule geprobt, und schon erklangen die gemeinsam gespielten Festivalstücke wie „Donostia Marsch“ und „Europahymne“ im voll besetzten Konzerthaus. Auch die Iserlohner Beiträge (klassisch-romantisch mit spanischem Kolorit sowie Filmmusik) wurden begeistert aufgenommen.

Die Unterkunft auf einer Insel in einem idyllisch gelegenen Stausee war schlicht, aber mit 180 Schülern aus drei Ländern ganz in „Festivalhand“. Der Folgetag war konzertfrei; am dritten Tag stand die Eröffnung des Hauptfestivals im Stadion von Donostia an: 8.500 Musikschüler, alle mit eigenem Instrument, fanden farbige T-Shirts auf ihren Plätzen. 240 baskische Tanzschülerinnen präsentierten im vollbesetzten und nun bunt „eingekleideten“ Stadion perfekt einstudierte Choreografien zu den Festivalstücken und der offiziellen Hymne „Musikatu bisitza“ (Musik in deinem Leben) – einem echten Ohrwurm, eingängig, tanzbar und bis zum letzten Tag allgegenwärtig.

 

Nachmittags folgten im ganzen Baskenland über 60 „Regionalkonzerte“ mit in- und ausländischen Musikgruppen. Die Iserlohner wurden in Zumárraga nach traditioneller Tanzvorführung von einem Musikzug durch die engen Gassen des Städtchens zum Kirchplatz mit zahlreichem Publikum geführt. Erneut wurde gemeinsam mit örtlichen Schülern die Europahymne aufgeführt (zu sehen auf youtube: „herriko eta alemaniako“), und auch die Iserlohner begeisterten mit ihren Beiträgen.

 

Am letzten Festivaltag folgten mit großer örtlicher Anteilnahme weitere Regionalkonzerte. In Legazpi zogen uniformierte Trommlergruppen und die auf Weinfässchen trommelnde Bäckergilde im Schatten der 1.000 Jahre alten Kirche in eindrucksvoller Parade ein. Die traditionelle Einhandflöte wurde in historischer Tracht gespielt und begleitete wiederum große Tanzgruppen. Gruppen aus der Schweiz und aus Iserlohn freuten sich über das begeisterte Publikum, und zu „Musikatu bisitza“ sangen erneut alle mit.

 

Der letzte Abend galt der großen Abschlussveranstaltung am Strand von Donostia. Als echte „Strandparty“ organisiert, nutzten die Schüler dort die einleitende Musik auf der großen Bühne im letzten Sonnenschein zu Spaß am Strand. Doch dann begann die Festival-Bigband, und ein Hit nach dem anderen riss die Jugendlichen zum Tanzen mit. Bei malerischem Sonnenuntergang brachte schließlich der baskische Top-DJ noch einmal alle 8.000 Jugendlichen zum ausgelassenen Feiern, bevor die meisten Ensembles gegen Mitternacht die Heimreise antraten.

 

Die Bilanz: alle müde, alle glücklich, um viele musikalische und menschliche Erfahrungen und um manche Kontaktdaten zu neuen Festival-Freunden reicher, und dankbar, ein so starkes Festival miterlebt zu haben. Und eins ist sicher: beim nächsten Europäischen Jugendmusikfestival 2018 in Holland möchten alle wieder dabei sein, denn mit Musik erlebt man tolle Sachen. „Musikatu bisitza“ – Musik in deinem Leben!

 

Paul Breidenstein

(veröffentlicht in der nmz Ausgabe 10/2016)

 

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