29.03.2017 | VdM Verband deutscher Musikschulen

Musikschulen sind mehr wert

Mitgliederversammlung des Landesverbandes der Musikschulen Baden-Württembergs auf Schloss Kapfenburg – Verbandsvertreter fordern solidere finanzielle Basis für Arbeit der Musikschulen

Rund 200 Musikschulleiter, kommunale Vertreter und Gäste aus Politik und Kultur begrüßte der Landesverband der Musikschulen Baden-Württembergs am vergangenen Freitag, 24. März 2017 zu seiner Mitgliederversammlung in der Internationalen Musikschulakademie Schloss Kapfenburg. Einmal im Jahr treffen sich die Vertreter der 217 öffentlichen und gemeinnützigen Musikschulen im Land, deren Träger- und Fachverband der Landesverband der Musikschulen ist.

 

In seinem Grußwort für die Landesregierung würdigte Kultusstaatssekretär Volker Schebesta den Landesverband als wichtigen Partner der Landesregierung. Die im Landeshaushalt 2017 zusätzlich eingesetzten Mittel für die Musikschulförderung bezeichnete er als „gut angelegtes Geld“, weil es sich in der musikalischen Ausbildung von Schülerinnen und Schülern auswirken werde. Verbandspräsidentin Christa Vossschulte dankte der Landesregierung für den Abbau der so genannten Bugwelle bei der Landesförderung für die Musikschulen, stellte jedoch auch klar, dass es sich dabei lediglich um die Erfüllung gesetzlicher Verpflichtungen handele. Die öffentlichen Musikschulen erhalten nach dem Jugendbildungsgesetz in Baden-Württemberg mindestens zehn Prozent ihrer Personalkosten vom Land. Die Haushaltsansätze des Landes konnten diesen gesetzlichen Anspruch der Musikschulen jedoch über Jahre nicht erfüllen, weswegen eine Bugwelle von rund fünf Millionen Euro angewachsen war.

 

Verbandspräsidentin schlägt systematische Erhöhung der Landesförderung vor

 

Christa Vossschulte erinnerte die anwesenden Vertreter der Landesregierung und der Landtagsfraktionen an deren Wahlversprechen. Die heutigen Regierungsparteien Grüne und CDU hätten sich vor der Landtagswahl für eine Erhöhung der Landesförderung auf 15 Prozent ausgesprochen. „Deshalb erinnere ich die Vertreter der Regierung, des Landtages und der Ministerien ausdrücklich an diese Zusage, damit sie nämlich nicht in Vergessenheit gerät. Und ich schlage vor, den Landeszuschuss in den beiden kommenden Doppelhaushalten dreimal um ein Prozent und einmal um zwei Prozent Prozent aufzustocken. Dann sind am Ende der Legislaturperiode die 15 Prozent erreicht: die Regierung hat ihre Zusage erfüllt und die Musikschulen haben eine etwas solidere finanzielle Basis“, forderte die Verbandspräsidentin unter dem Applaus der anwesenden Musikschulleiter und Trägervertreter.

 

Matthias Hinderberger, Vorsitzender des Landesverbandes der Musikschulen, unterstrich die Forderung des Landesverbandes nach einer Erhöhung der Landesförderung: „Die Musikschulen in Baden-Württemberg sind mehr wert als das gesetzliche Minimum an Landesförderung, denn wir leisten auch deutlich mehr als ein Minimum an musikalischer Bildung für Baden-Württemberg.“ In seinem Jahresbericht verwies er unter anderem auf die Bildungspartnerschaften mit 2.176 Kindertagesstätten und 1.299 allgemein bildenden Schulen in Baden-Württemberg, die Ausweitung des Netzwerkes der Musikschulen hinein in die Gesellschaft sowie die Zusammenarbeit mit Vereinen der Mateurmusik.

 

Kooperationsvereinbarung mit dem Landesmusikverband

 

Im Rahmen der Mitgliederversammlung unterzeichneten die Spitzen des Landesverbandes der Musikschulen sowie des Landesmusikverbandes Baden-Württemberg eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit von Musikschulen und Musikvereinen. Christoph Palm, Präsident des Landesmusikverbandes Baden-Württemberg, betonte, dass es gerade heute an der Zeit sei gegen Gleichgültigkeit in der Gesellschaft und für die Kultur im Land näher zusammenzurücken. Um den steigenden Qualitätsanspruch auch in der Vereinsarbeit zu erfüllen, brauche man sich in Zukunft verstärkt gegenseitig. In diesem Sinne sei die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung „ein wichtig Akt für uns, für die Gesellschaft und für die Musik im Land“, so Palm.

 

Außerdem liegt unterschriftsreif eine Handreichung für Kooperationen zwischen der Posaunenarbeit der evangelischen Kirche und den öffentlichen Musikschulen vor. „Damit wollen wir die Zusammenarbeit bei der musikalischen Ausbildung von sage und schreibe 23.000 Bläserinnen und Bläsern in 950 Posaunenchören in Baden und Württemberg ausbauen“, so Matthias Hinderberger zu weiteren Vernetzungsbemühungen des Landesverbandes.

 

Landesverband ehrt Sparkassenpräsident Schneider

 

 

v.l.n.r.: Christa Vossschulte, Präsidentin des Landesverbands der

Musikschulen Baden-Württembergs, Peter Schneider, Präsident

des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg, und Matthias

Hinderberger, Vorsitzender des Landesverbandes der Musikschulen.

Foto: Landesverband der Musikschulen Baden-Württembergs

Zum Abschluss der Mitgliederversammlung ehrte der Landesverband der Musikschulen Baden-Württembergs den Präsidenten des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg, Peter Schneider, für seine besonderen Verdienste um die Musikschulen und das Landesjugendorchester Baden-Württemberg mit der Johann-Stamitz-Medaille. Seit vielen Jahren setzt sich Schneider in besonderem Maße persönlich für die musikalische Bildung von Kindern und Jugendlichen und das Landesjugendorchester Baden-Württemberg ein. Der Sparkassenverband Baden-Württemberg ist Hauptsponsor des Landesjugendorchesters und die Sparkassen in Baden-Württemberg sind vor Ort die größten privatwirtschaftlichen Unterstützer von öffentlichen Musikschulen.

 

Mit der Stamitz-Medaille zeichnet der Landesverband der Musikschulen Baden-Württembergs Persönlichkeiten aus, die sich um das Musikschulwesen besonders verdient gemacht haben. Benannt ist die Medaille nach dem Musiker Johann Stamitz (1717 – 1757). Er gilt als Begründer der „Mannheimer Schule“, die mit ihrer einzigartigen Spielkultur Maßstäbe setzte. Die Leistungen der Orchester- und Kompositionswerkstatt der Mannheimer Schule, deren Entwicklung mit Johann Stamitz ihren Anfang nahm, sind heute weltweit anerkannt. Zu den bislang Ausgezeichneten gehören unter anderem die ehemaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Lothar Späth und Erwin Teufel sowie der Mitbegründer und langjährige Dirigent des Landesjugendorchesters Baden-Württemberg, Christoph Wyneken.

 

Vereinbarung über die Zusammenarbeit von Musikschulen und Vereinen der Amateurmusik in Baden-Württemberg

 


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