MusikLeben2 – HalbzeitkonferenzKoblenz/Bonn, - „Ein Instrument lernen, in einer Band spielen oder im Chor singen – das bleibt manchem Jugendlichen in Deutschland verwehrt und hänge entscheidend von Bildung und Einkommen der Eltern ab, so Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek. Dass dies auch anders geht, zeigen die öffentlichen Musikschulen mit ihren Bündnispartnern im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten Förderprogramm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“, das sich seit 2018 in der zweiten Förderrunde befindet.
Der Verband deutscher Musikschulen (VdM) erhält für das Förderprogramm MusikLeben 2 bis 2022 Fördermittel in Höhe von 18 Millionen Euro. In der aktuellen Programmphase wurden bundesweit bereits mehr als 1.000 Projekte gefördert, in denen mehr als 30.000 bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche teilnehmen. Die Projekte finden in allen Bundesländern im städtischen sowie im ländlichen Raum statt. Auf der Halbzeitkonferenz am 1. Oktober 2020 in der Kulturfabrik Koblenz präsentierten Musikschulen innovative Projekte aus den vergangenen drei Jahren „Kultur macht stark“.
In seiner Begrüßung sprach Volker Gerland, Mitglied des Bundesvorstandes und VdM-Jury-Vorsitzender, die Bedeutung der Musik für Kinder und Jugendliche an. „Wir dienen nicht der Musik. Wir dienen über die Musik dem Menschen. Menschen machen Musik. Musik macht Menschen. Deswegen ist keine Musik keine Option.“
Die Bedeutung des Förderprogramms betonte auch die Ministerin, die ihre Grußworte im Rahmen einer Videobotschaft an die Teilnehmenden in Koblenz übermittelte.
Videobotschaft: Bundesbildungsministerin Anja Karliczek
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion tauschen sich Dr. Inga Anderson (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, DLR Projektträger), Kerstin Hübner (Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung), Volker Gerland (VdM-Bundesvorstand, Jury-Vorsitzender des VdM), Dieter Boden (Musikschule im Landkreis Merzig-Wadern, VdM-Landesverband Saar) und Frau Dr. Monika Burzik (Kreismusikschule Mayen-Koblenz) über die Erfahrungen mit dem Förderprogramm, die Bedeutung der Maßnahmen für die Kinder und Jugendlichen und über die Kontinuität der Projekte aus.
Volker Gerland betonte zudem die nachhaltige Wirkung vieler Maßnahmen, die auch über das Ende des Förderprogramms Auswirkungen zeigen. Ein stetiges Angebot für bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche anzubieten, sei bedingt durch die Projektförderung schwierig. Dies betonte auch Dr. Monika Burzik, die ihre Erfahrungen schilderte. „Für viele Kinder sei es schlimm, wenn das Projekt endet und es keine Weiterführung gibt. Daher wird eine weitere Förderung dringend benötigt.“
Die „Kultur macht stark“-Förderung wirkt aber bereits heute auf der regionalen Ebene. Fast ein Drittel aller aktiven Bildungsbündnisse engagiert sich auch außerhalb der „Kultur macht stark“-Förderung, um Zugangshürden zur Kulturellen Bildung für bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche abzubauen.
Zum Ende der Halbzeitkonferenz zeichnete die VdM-Jury sechs herausragende Projekte mit der Best Practice Auszeichnung aus. Die Auszeichnung erfolgte auf der Grundlage der Erreichung der Zielgruppe sowie der Innovationskraft der Projektideen.
Ausgezeichnet wurden folgende Projekte
MusikLeben2 – HalbzeitbroschüreIm Rahmen der MusikLeben2 – Halbzeitkonferenz am 1. Oktober 2020 wurde die MusikLeben2 – Halbzeitbroschüre veröffentlicht, die Berichte über innovative Projekte der letzten drei Jahre enthält. Die Broschüre ist kostenlos über den VdM-Verlag unter www.musikschulen.de zu beziehen.
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