04.05.2017 | Deutsche Streicherphilharmonie

Gelungenes Konzert: Junge Musiker Jahren spielen Mozart und Piazzola

Konzertkritik von Bruno Elberfeld, Aachener Zeitung vom 4. Mai 2017

Langendorf. Zum Einstieg in die traditionellen Musikveranstaltungen in der Remise von Burg Langendorf startete die „Manfred Vetter Stiftung für Kunst und Kultur“ mit einem Familienkonzert. Kinder und Jugendliche saßen zusammen mit Erwachsenen in den Sitzreihen unter dem malerischen Balkengerüst, flankiert von alten Kutschen.


Auf der Bühne wollten 40 junge Menschen zwischen elf und 22 Jahren zeigen, was sie in wenigen Tagen „Klausur“ unter der Leitung von Wolfgang Hentrich erarbeitet hatten.

 

Auf dem Programm standen Werke aus dem 18. bis 20. Jahrhundert. Eine Auswahl, so drückte es Dirigent und Moderator Wolfgang Hentrich aus, die jedem Geschmack entgegenkomme.


Das „Divertimento KV 138“ von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) bereitete die Gäste im gut gefüllten Saal auf das Konzert vor. Mozart als „Opener“, der Herzen und Verstand unweigerlich für das Kommende rüstet. Mit tänzerischer Dynamik und gekonnter Leichtigkeit meisterten die Musikerinnen und Musiker der „Deutschen Streicherphilharmonie“, die sich nur wenige Tage gemeinsam auf Burg Langendorf auf das Konzert vorbereiten konnten, die gar nicht so leichten Melodien des Wunderkindes
aus Salzburg.


Ohne jeden falschen Ton, ohne Missgriffe kamen die Takte herüber. Selbst der interessierte Laie spürte bei dieser perfekten Stimmenführung ein großes Maß an Professionalität und Authentizität. Crescendi und Decrescendi, eingebunden in harmonische Arrangements und wohltuende Übergänge, ergaben ein großartiges Gesamtbild. Das brachte auch Wolfgang Hentrich zum Ausdruck: „Das hier war ein Stück
von zwölf Minuten. Für mich ist es wegen dieser Leichtigkeit auf zwei Minuten zusammengeschrumpft.“


Bei Gustav Mahlers (1860-1911) „Adagietto“ aus der Sinfonie Nr. 5 cis-Moll griff Sarah Christ mit ihrer doppelpedaligen Harfe ein. Mit „Klangwolken“ auf der Harfe komponierte Gustav Mahler für seine Frau Alma eine rührende Liebeserklärung. Wie ein plätschernder Frühlingsbach perlten die Töne des Saiteninstruments, wurden hier und da schon mal härter, zielstrebiger, erörterten im Dialog mit anderen Instrumenten Probleme. Aufkommende Gefühlsausbrüche aber wurden bewältigt und zu stiller Harmonie geführt. Und Mahlers Musik sollte man nicht zerreden, sondern wirken lassen.


Der dritte im Bunde der Komponisten war Claude Debussy (1862-1918). Debussy schuf die „Deux Danses“ im Jahre 1904. Auch hier spielte Sarah Christ mit ihrem Instrument eine zentrale Rolle. Es war ein Leichtes, sich die Melodie in Verbindung mit Tänzern auf einer Bühne vorzustellen: beschwingt und fantasievoll. Gekonnte Tempiwechsel, dann wieder werden spielerische Melodien vom Basso Continuo gedämpft. Langsame und zarte Waisen mutieren zu kräftigen Harfen-Akkorden.


Gelungener Start in die Saison
Die „Streicherserenade op. 6“ von Josef Suk (1874-1955) beendete den offiziellen Teil des Konzerts. Der Tscheche Antonin Dvorák hatte seinem Meisterschüler und späteren Schwiegersohn Josef Suk geraten, unkomplizierter zu schreiben, weil die Menschen ansonsten seine Musik weder spielen noch hören wollten. Größtenteils – so verriet Dirigent Wolfgang Hentrich – habe sich Suk daran gehalten.

 

Die Hörer in der Remise von Burg Langendorf konnten es überprüfen. Technisch schwierige Passagen, bei denen die Partitur verwirrend viele, oft wechselnde Vorzeichen aufweist, sattelten um auf langsame Takte, die die Nähe zu volkstümlichen Waisen nicht verhehlen konnten.


Das Familienkonzert war ein gelungener Start in die junge Konzertsaison auf Burg Langendorf.

 

 

Bruno Elberfeld


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