24.10.2017 | Deutsche Streicherphilharmonie

Vergnügliche Streicherserenade

Konzertkritik von Beate Krannich in der Gmünder Tagespost

Kirchenmusikfestival: Die Deutsche Streicherphilharmonie gestaltet das Abschlusskonzert des Festivals auf dem Münsterplatz in Schwäbisch Gmünd.

 

Gesucht wird ein Fahrrad, aber bitte mit Klingel. Diesen Wunsch richtet Wolfgang Hentrich gleich am Anfang an das Publikum auf dem Münsterplatz in Schwäbisch Gmünd. Der Dirigent der Deutschen Streicherphilharmonie ist gut aufgelegt. Äußerst unterhaltsam moderiert er den Abend. Scherzt mit den Zuhörern, immer eine witzige Bemerkung auf Lager, und führt ganz nebenbei durch ein buntes Programm populärer Stücke von Barock bis zur Gegenwart.

 

Aber Hentrich ist nicht nur Entertainer, er ist vor allem begnadeter Dirigent. Einer, der die 60 dicht gedrängt auf der Bühne sitzenden jungen Instrumentalisten begeistern und mitreißen kann. Der so offensichtlich Spaß am Musizieren hat und dies auch weitergibt – das ist immer wieder an den Gesichtern seiner Schützlinge abzulesen.

 

Nach einem Auftakt romantischer Art mit Werken von Edvard Grieg und Max Bruch erklingt eine zeitgenössische Komposition: „Viatore“  vom Peteris Vasks aus Lettland. Sie beschreibt die Reise des Menschen in dieser Welt vor dem Hintergrund des ewigen Universums. Ergreifende Musik, die stetig zwischen feinem Pianissimo und prachtvollem Streichersound pendelt und die Stille eindrucksvoll hörbar macht.

 

Es ist eine Herausforderung, leise Stücke im Open-Air-Konzert zu spielen. Gegen die Geräusche der Stadt und den teils heftigen Wind anzutreten. Das gelingt auf dem Münsterplatz an diesem Abend dank der Tontechnik und der enormen Spannung, die von der Bühne ausgeht.

 

Feuriges Temperament zeigt das Orchester im Astor Piazzollas „Libertango“. Das Sommergewitter aus den „Vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi, angeführt von der Konzertmeisterin, wirkt im Tempo, Präzision und Dynamik elektrisierend. Das zarte Adagietto aus Gustav Mahlers fünfter Sinfonie berührt zutiefst.

 

Dann ist auch die Sache mit dem Fahrrad geklärt. Pünktlich zur Schillergarten-Polka von Timm Tzschaschel rollt die kleine Jule das große Rad ihres Papas vor die Bühne und bedient auf Handzeichen des Dirigenten eifrig die Klingel. Das Vergnügen ist groß, der Beifall auch. Nach einem erfrischenden Satz aus Mozarts Nachtmusik gibt es noch eine Zugabe, dann steigen die jungen Musiker in den Bus und begeben sich auf Tournee ins Baltikum.

 

Beate Krannich (Gmünder Tagespost, 7. August 2017)


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