26. bis 28. April 2013Konzert- und Kongresshalle Bamberg
PISA war gestern - Zur Optimierung der Arbeit von Musikschulen: Was lehren uns die Ergebnisse der internationalen empirischen Unterrichtsforschung?Referent: Univ. Prof. Dr. Rainer Dollase, Bielefeld
![]() Der große Nachteil der inflationären nationalen und internationalen Vergleichsuntersuchungen, wie IGLU, PISA oder TIMSS etc., ist ihre kausale Belanglosigkeit. Aus den Ergebnissen erkennt man, wo man steht - aber niemand weiß sicher, woran es gelegen hat, dass man gut oder weniger gut war. Dazu muss man schon in die weltweite empirische Unterrichtsforschung blicken, die mit rund 1,5 Millionen Publikationen eine Menge zum Thema des guten Unterrichts herausgefunden hat, und vor allem deutliche Ursachen benennen kann, warum mancher Unterricht gut, manch anderer schlecht ist. Die Ergebnisse, die der Neuseeländer Hattie (2009, 2011) erstmalig im großen Stil zusammengefasst hat, sind nützlicher als PISA und andere Rankings. Sie haben vor allem auch Relevanz für die Arbeit von Musikschulen, weil sie die entscheidenden Variablen des Lehrerverhaltens, der Beziehungen zwischen Lehrenden und Lernenden in einzigartiger Weise präzise benennen kann. Die klassische Arbeit in Musikschulen, das dort typische Verhältnis zwischen Experten und Lernenden, die Arbeit in Chor und Orchester erfährt durch die Forschung eine Bestätigung - manch moderne Versuche müssen sich mit ernüchternden Ergebnissen abfinden.
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