04.05.2021 | Landesverband der Musikschulen Baden-Württembergs e.V.

Musikschulen stiften Gemeinschaft in schwieriger Zeit

Mitgliederversammlung des Landesverbandes der Musikschulen Baden-Württembergs unter Pandemiebedingungen – Präsidentin und Vorsitzender mit starken Ergebnissen wiedergewählt

Am 30. April 2021 veranstaltete der Landesverband der Musikschulen Baden-Württembergs seine ordentliche Mitgliederversammlung 2021. Zum ersten Mal in seiner Geschichte musste diese aufgrund der pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen vollständig online stattfinden. Rund 200 Teilnehmer verfolgten die Versammlung an den eigenen Bildschirmen, darunter zahlreiche Gäste aus der Landespolitik, kommunale Amtsträger sowie Verbandsvertreter aus den Bereichen Bildung und Kultur.

 

Corona-Krisenmanagement beherrscht die Verbandsarbeit | „Digitalpakt Musikschule“ gefordert

 

In ihren Grußworten würdigten Kultusministerin Susanne Eisenmann, der Beigeordnete des Gemeindetags Baden-Württemberg, Patrick Holl, sowie Ulrich Rademacher, Vorsitzender des Verbandes deutscher Musikschulen, die verlässliche Bildungsarbeit der öffentlichen Musikschulen unter den schwierigen Bedingungen der Corona-Pandemie. Verbandspräsidentin Marion Gentges betonte in ihrer Ansprache die gemeinschaftsstiftende Rolle der musikalischen Bildung: „Nach den Schulschließungen Mitte März letzten Jahres haben die Musikschullehrenden im Land bewiesen, dass sie mit Kreativität, Expertise und Mut zu Neuem auch aus der Distanz heraus die Grundversorgung ihrer Schüler mit Musik gewährleisten können. Es ist ihnen gelungen, so zumindest ansatzweise ein Gefühl von Gemeinschaft zu vermitteln, das gerade Musik so unvergleichlich transportieren kann. Gleichwohl wird die persönliche Begegnung beim Musizieren und Musiklernen immer zu den Stärken von Musikschule gehören, gar unverzichtbar bleiben. Gerade das Musizieren in Gemeinschaft mit anderen ist in den öffentlichen Musikschulen so selbstverständlich, dass dieser Verzicht in der momentanen Situation als schmerzlich, aber notwendig bewusst wird. Umso größer ist die Vorfreude auf das Musizieren in Orchestern, Bands und Chören in einer Zeit nach Corona.“

 

In seinem Rechenschaftsbericht blickte Friedrich-Koh Dolge, Vorsitzender des Landesverbandes, auf das intensive und konstruktive Arbeiten an pandemiegerechten Lösungen für den Musikschulunterricht und Öffnungsperspektiven für die außerschulischen Bildungseinrichtungen mit der Landespolitik und den Ministerien, den kommunalen Landesverbänden sowie den Partnern in der außerschulischen Bildung zurück. Gleichwohl öffnete er auch den Blick in die Zukunft nach der Pandemie: „Die öffentlichen Musikschulen haben so viel mehr zu bieten als Krisenmanagement. Wir möchten die musikalische Bildungslandschaft in Baden-Württemberg weiterentwickeln“, so Dolge. Neben der möglichst zeitnahen Rückkehr zum Präsenzunterricht und der Sicherung einer auskömmlichen finanziellen Förderung der Musikschulen durch das Land strebt der Landesverband einen „Digitalpakt Musikschule“ an. „Wir haben gezeigt, dass Musikschulen auf der Höhe der Zeit, flexibel und entwicklungsfähig sind. Wenn aber auch nach dem Ende der Corona-Pandemie digitale Unterrichtsformate Bestandteil unserer Bildungsarbeit bleiben sollen, dann müssen Bund, Land und Kommunen mit einem gemeinsamen Finanzierungsprogramm den teilweise gravierenden Investitionsstau in Breitbandanschlüsse, W-LAN und Endgeräte vor Ort beheben“, forderte Dolge.

 

Höchste Ehrungen für Christa Vossschulte und Erich Hacker

 

Im Anschluss an den politischen Teil der Mitgliederversammlung wurden Christa Vossschulte und Erich W. Hacker mit der Stamitz-Medaille des Landesverbandes ausgezeichnet. Die ehemalige Landtagsvizepräsidentin Christa Vossschulte erhielt die höchste Auszeichnung des Landesverbandes der Musikschulen Baden-Württembergs für ihre Verdienste um das Musikschulwesen in Baden-Württemberg. Von 2009 bis 2019 vertrat sie als Verbandspräsidentin mit großem persönlichen Einsatz die Interessen der öffentlichen Musikschulen im Südwesten. Erich W. Hacker wurde für seine Verdienste um die Internationale Musikschulakademie Kulturzentrum Schloss Kapfenburg und die öffentlichen Musikschulen in Baden-Württemberg ausgezeichnet. Hacker, in den 90er Jahren Leiter der Musikschulen in Waldstetten und Gerstetten, war maßgeblich an der Gründung, dem Aufbau und der erfolgreichen Entwicklung des Proben-, Weiterbildungs- und Kulturzentrum auf Schloss Kapfenburg beteiligt und prägte als dessen Gründungsdirektor bis April 2021 das musikalische Geschehen in der Kultur- und Bildungsregion Ostwürttemberg entscheidend mit.

 

Mit der Stamitz-Medaille zeichnet der Landesverband der Musikschulen Baden-Württembergs Persönlichkeiten aus, die sich um das Musikschulwesen besonders verdient gemacht haben. Benannt ist die Medaille nach dem Musiker Johann Stamitz (1717-1757). Zu den bislang Ausgezeichneten gehören unter anderem die ehemaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Lothar Späth und Erwin Teufel sowie der Mitbegründer und langjährige Dirigent des Landesjugendorchesters Baden-Württemberg, Christoph Wyneken.

 

Neuer Vorstand des Landesverbandes | Gentges und Dolge als Verbandsspitze bestätigt

 

 

Der neu gewählt Vorstand des Landesverbandes der Musikschulen Baden-Württembergs

präsentierte sich am Ende der Online-Mitgliederversammlung gemeinsam vor den

zugeschalteten Mitgliedern und Gästen. (Foto: LV Baden-Württemberg)

Bei der turnusmäßigen Neuwahl des Vorstandes, die als Online-Abstimmung durchgeführt wurde, bestätigte die Mitgliederversammlung mit überwältigender Mehrheit Friedrich-Koh Dolge, Direktor der Stuttgarter Musikschule, im Amt des Vorsitzenden. Neuer Stellvertreter ist Bruno Seitz, Leiter der Musikschule Metzingen e.V. Weitere Mitglieder des Vorstandes sind als Beisitzer die Bürgermeister Wolfgang Faißt (Renningen), Georg Riedmann (Markdorf) und Dr. Joachim Wolf (Korntal-Münchingen), der neue Direktor der Internationalen Musikschulakademie Kulturzentrum Schloss Kapfenburg, Moritz von Woellwarth, sowie die Musikschulleiter Harald Hepner (Ravensburg), Rainer Kropf (Böblingen) Mathias Mundl (Winnenden), Michael Unger (Backnang), Bjoern Strangmann (Mannheim), Ellen Valerius (Sigmaringen) und Werner Hilpert (Waldshut-Tiengen).

 

Mit einem einstimmigen Stimmergebnis wurde zuvor Marion Gentges als Präsidentin das baden-württembergischen Musikschulverbandes wiedergewählt. Die Landtagsabgeordnete ist seit 2019 im Amt. „Es ist eine Ehre, mich als Präsidentin für die Belange der öffentlichen Musikschulen einsetzen zu können“, reagierte Gentges auf ihre Wiederwahl.

 

Der Landesverband der Musikschulen Baden-Württembergs e.V. ist der Träger- und Fachverband der nach dem Jugendbildungsgesetz anerkannten öffentlichen, gemeinnützigen Musikschulen im Südwesten. Seine Mitgliedsschulen sind Mitglieder im Verband deutscher Musikschulen. Innerhalb diesem gehört der Landesverband zu den größten Landesorganisationen. Derzeit gehören dem Landesverband 213 Musikschulen an, die mit etwa 8.000 Lehrkräften über 300.000 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eine qualifizierte außerschulische musikalische Bildung vermitteln.

 


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(c) Verband deutscher Musikschulen e.V., www.musikschulen.de
gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
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