Schüler der Ganztagsgrundschule Kirchberg mit Benedikt Fohr,
Präsident des Rotary-Clubs Saarbrücken (Fotos: Jean M. Laffitau)Bei einem musikalischen Empfang in Anwesenheit von Bürgermeister Ralf Latz und Mitgliedern des Rotary-Clubs erläuterte Schulleiter Michael Jung (Grundschule Kirchberg) die Bedeutung dieses Angebotes, das von der Musikschule der Landeshauptstadt Saarbrücken initiiert wurde und von den Musikschulpädagoginnen Birgit Ibelshäuser und Esther Klein fachlich geleitet wird.
„Integration durch Musik und Sprache“ fördert durch die Verbindung von rhythmischem Sprechen, Singen, Percussion und Bewegungsspielen die Sprachentwicklung und ist fest in den Schulalltag integriert. Rund 230 Schüler der Ganztagsgrundschule Kirchberg nehmen ein Mal pro Woche an dem Unterricht teil.
Wie Michael Jung bei der Projektvorstellung am 1. Dezember 2016 berichtete, haben 235 der insgesamt 280 Schüler einen Migrationshintergrund, 77 sind Flüchtlingskinder und sprechen noch nicht oder kaum Deutsch.
Umso beeindruckter waren Bürgermeister Ralf Latz und die Vertreter des Rotary-Clubs Saarbrücken von den Darbietungen, die rund 80 Schüler auf die Bühne brachten. Viel Applaus bekamen die Kinder für den Begrüßungs-Rap „Hallo liebe Leute, seid Ihr alle da“ ebenso wie für ein Bewegungslied, das zunächst in Suaheli, einer afrikanischen Sprache, und später auf Deutsch vorgetragen wurde.
„Ihr könnt stolz auf Euch sein!“, lobte Ralf Latz die Schüler. „Vielfalt“, so der Bürgermeister, „ist ein großer Vorteil, den wir gemeinsam nutzen müssen.“ Projekte wie das der städtischen Musikschule seien für die Integration weitaus wertvoller „als Sonntagsreden auf Parteitagen“.
Selbst aktiv werden, statt nur zu reden – diese Maxime beherzigt auch der Rotary-Club Saarbrücken. Er ist einer der weltweit 35.000 Rotary-Clubs, die sich die Völkerverständigung zur Aufgabe gemacht haben. „Wir sind einer der ältesten Clubs Deutschlands und legen bei unserem Engagement einen Schwerpunkt auf die Förderung musischer Projekte“, erklärte Benedikt Fohr, Präsident des Rotary-Clubs Saarbrücken.
„Wir sind sehr froh, dieses Projekt hier an unserer Schule zu haben“, betonte Schulleiter Michael Jung. Denn über die Musik, so seine Stellvertreterin Annina Casalino, sei es für die Kinder sehr viel leichter, mit der deutschen Sprache vertraut zu werden und zu einer Gemeinschaft zusammenzuwachsen.
Wie wertvoll gemeinsames Musizieren auch für den Zusammenhalt in den Klassen ist, wissen die Mitglieder des Rotary-Clubs bereits durch das Pilotprojekt „Sozialer Friede durch aktives Musizieren“, das 2004 an der Rotenbergschule (heute Max-Ophüls-Grundschule) von der Musikschule der Landeshauptstadt Saarbrücken gestartet und vom Rotary-Club Saarbrücken finanziert worden war.