Musikschulkongress '01
Voneinander lernen - Musikschule im Dialog

Musikschule und Interkulturelles Lernen

Referenten und Moderation: Susanne Roß, Berlin/Klaus-Jürgen Weber, Berlin

Viel zu lange haben die Politiker vor der Realität, dass Deutschland de facto zu einem Einwanderungsland geworden ist, die Augen und Ohren verschlossen. Inzwischen wird es immer deutlicher, dass die Eingliederung der Migranten und Immigranten in unsere Gesellschaft und das Verständnis für die kulturelle Herkunft dieser Menschen nicht nur ein Gebot der Menschlichkeit ist, sondern im eigenen Interesse unseres Landes liegt (Stichwort: „Die Deutschen werden immer weniger“). Am 31. Dezember 1998 betrug die Zahl der ausländischen Wohnbevölkerung in Deutschland 7,4 Mill., das sind 8,8 % der Gesamtbevölkerung, 48 % oder 3,6 Mill. der Ausländer sind Kinder unter 10 Jahren.

Hier stellt sich auch für die Musikschulen – u.a. in Zusammenarbeit mit den allgemeinbildenden Schulen – die Aufgabe, Angebote zu machen, die das gegenseitige Verstehen trotz unterschiedlicher kultureller Wurzeln fördern, musikalische Entdeckungen aus bisher fremden Bereichen ermöglichen, zur Verbesserung der Sprachkompetenz beitragen und vieles mehr.

Der VdM hat in den 80er Jahren mit seinem Modellversuch „Musik verstehen – Verstehen durch Musik“ und der Herausgabe des aus den Erfahrungen dieses Versuchs entstandenen Unterrichtswerkes „Der Musikwagen“ (Bosse Verlag) schon früh eine Initiative für den immer mehr an Bedeutung zunehmenden Bereich des Interkulturellen Musiklernens ergriffen.

Klaus-Jürgen Weber als Projektleiter dieser VdM-Aktivitäten und auch als Initiator des europaweit angelegten Projektes der Europäischen Musikschul-Union „Intercultural Music Education in Europe“ (IMEE) und Susanne Roß, Fachbereichsleiterin Grundstufe an der Musikschule Berlin-Neukölln, als Praktikerin im interkulturellen Bereich, gaben Informationen über und Einblicke in die Interkulturelle Arbeit an der Musikschule.
 

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