14.06.2019 | Weitere Institutionen und Einrichtungen

Emotionen und Inspiration

In Halle endete der 56. Bundeswettbewerb "Jugend musiziert"

Für beinahe 2.900 junge Leute war Halle (Saale) acht Tage die Bundeshauptstadt für Musik. Die Händelstadt präsentierte sich bei bestem Frühsommerwetter von ihrer schönsten Seite und lockte die besten Nachwuchsmusikerinnen und -musiker aus allen Teilen Deutschlands und aus 35 Deutschen Schulen im Ausland zum 56. Bundeswettbewerb "Jugend musiziert". 1.700 Einzelwettbewerbe standen vom 6. bis 12. Juni im Wettbewerbskalender. Am Abend des 12. Juni 2019 standen die Ergebnisse dann schließlich fest: Die 27 Jurygremien sprachen 627 Musikerinnen und Musikern einen 1. Bundespreis zu, 777 erhielten einen 2. Bundespreis und 892 wurden mit einem dritten Bundespreis ausgezeichnet.

 

"Jugend musiziert", ein Projekt des Deutschen Musikrates, orientiert sich mit seinem Angebot, den verschiedenen Instrumental- und Vokal-Kategorien an der 2001 verabschiedeten UNESCO-Konvention zur kulturellen Vielfalt. Folglich glänzte auch "Jugend musiziert" durch Fülle und Buntheit. Das war zu spüren in der noch jungen Kategorie Gesang (Pop), die mit Authentizität, Eigenkompositionen und Improvisationselementen für aufregende Moment sorgte. Fähigkeiten, die in früheren Epochen auch für die klassischen Kategorien galten, heutzutage aber im Konzertbetrieb keine große Rolle mehr spielen. Nicht jedoch bei "Jugend musiziert": Denn Improvisationstalente waren auch in der Ensemble-Kategorie „Alte Musik“ zu bewundern.

 

Auch das Fremde, Unbekannte und Überraschende hat von jeher einen Platz bei "Jugend musiziert": So zum Beispiel in diesem Bundeswettbewerb in den Kategorien „Bağlama-Ensemble“ und „Hackbrett-Ensemble“, beides Instrumente, die aus der Volksmusik kommen und sich durch "Jugend musiziert" und aufgrund der anspruchsvollen Anforderungen für diese Kategorie zu staunenswerter Virtuosität entwickeln.

 

Die Vielfalt der Kulturen verkörpern erst recht die 165 Schüler der Deutschen Schulen im Ausland, die sich für den diesjährigen Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" qualifiziert hatten. Ob aus Portugal oder Ägypten, aus Finnland oder Israel, aus Dublin oder Rom, unter dem Dach von "Jugend musiziert" trafen sie sich mit Gleichgesinnten zum musikalischen Austausch und sorgen so dafür, dass der Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" mit der Gesellschaft, in der er stattfindet, ständig Schritt hält und in ihr Impulse setzt.

 

In drei Preisträgerkonzerten zeigten die jungen Musiker ihr Können im vollbesetzten Großen Saal der Händelhalle. Das 1. Preisträgerkonzert wurde live im Mitteldeutschen Rundfunk gesendet, die beiden anderen Konzerte wurden aufgezeichnet und werden am 21. Juni in einer zweistündigen Sendung ab 20:05 in MDR Kultur ausgestrahlt.

 

Welche Wertschätzung der Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" auch in der Bundes- und Landespolitik von Sachsen-Anhalt erfuhr, zeigte beispielsweise die Anwesenheit von Bundesjugendministerin Franziska Giffey beim 2. Preisträgerkonzert am 11. Juni, das sie in voller Länge besuchte, mit den Interpreten des Abends diskutierte und in ihrer Rede die fortgesetzte Förderung von "Jugend musiziert" durch ihr Haus zusicherte.

 

Im Begrüßungskonzert am 8. Juni mit der Staatskapelle Halle, in dem die Gastgeberstadt die "Jugend musiziert"-Gäste willkommen hieß, konnte "Jugend musiziert" den Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, begrüßen und im Abschlusskonzert am 12. Juni gab Marco Tullner, Bildungsminister des Landes Sachsen-Anhalt, "Jugend musiziert" die Ehre.

 

Neben der Auszeichnung durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, erlaubten die rund 40 Stiftungen und Institutionen, im Fahrwasser von "Jugend musiziert", mit ihren vielfältigen Stiftungszwecken und Förderprofilen eine punktgenaue und individuelle Förderung herausragender Musikerinnen und Musiker. Sie erhöhen die Attraktivität der Teilnahme am Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" zusätzlich. Sonderpreise im Gesamtwert von 150.000 Euro standen dieses Jahr bereit.

 

2020 wird der Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" in Freiburg stattfinden. So wie die Wettbewerbsorte wechseln, so verändert auch "Jugend musiziert" immer wieder behutsam seine Rahmenbedingungen und passt seine musikalisch-künstlerischen Anforderungen den gesellschaftlichen Strömungen an. Zahllose Anregungen kommen von den jungen Musikern selbst: So wird das Zusammenspiel im Ensemble weiterhin eine wichtige Rolle spielen und sich auch auf den Pop-Bereich erstrecken, bisher erlaubt "Jugend musiziert" dort nur eine Teilnahme als Solist. Die türkische Langhalslaute Baglama soll nicht das einzige Instrument bleiben, das die kulturelle Vielfalt repräsentiert.


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