23.03.2015 | Weitere Institutionen und Einrichtungen

Begegnung mit Fernost

25. deutsch-japanischer Jugendaustausch

1990 erreichte die Anfrage aus Japan zu einem deutsch-japanischen Jugendaustausch den Landeswettbewerb "Jugend musiziert" Nordrhein-Westfalen. Reiko Takahashi Irino, Witwe des bekannten japanischen Komponisten Yoshiro Irino, Leiterin eines privaten Musikinstitutes in Tokio und verantwortlich für die IRINO-Foundation, hatte die Idee einer musikalischen Begegnung von japanischen und deutschen Jugendlichen.

 

Diese Initiative wurde über ihren früheren Schüler, den heutigen Computermusik-Komponisten Masahiro Miwa, an Matthias Pannes herangetragen, der damals zuständig für den Landeswettbewerb NRW war. 1991 kam es zum ersten Besuch japanischer Jugendlicher in Deutschland, damals vorerst in nur nordrhein-westfälischen Städten. Nachdem der erste Gegenbesuch in Tokio erfolgt war, hat mit Yo Kosuge eine junge Pianistin ihr (Jung-)Studium in Deutschland aufgenommen und gemeinsam mit Susanne und Konstanze von Gutzeit ein deutsch-japanisches Klaviertrio formiert, das viele Jahre bestand und aus Bundeswettbewerben als Preisträger hervorging.

 

Bald zeigte sich, dass die für diesen Austausch ausgewählten Jugendlichen aus Japan und deutsche Bundespreisträger von "Jugend musiziert" auf vergleichbaren Niveaus musizieren. So lag es nahe, dass nach den ersten Jahren der immer erlebnisreichen Begegnungen das Austauschprojekt in die Zuständigkeit des Bundeswettbewerbs gegeben wurde.

 

Der Austausch findet seit Beginn immer wechselseitig im jährlichen Turnus statt: In den „ungeraden“ Jahren kommen sechs bis acht japanische Jugendliche in jeweils unterschiedliche Regionen Deutschlands; in den „geraden“ Jahren fährt die gleiche Anzahl deutscher Jugendlicher nach Japan, dort vorwiegend in die Region um Tokio. Hierbei spielen stets auch das Goethe-Institut in Tokio und die Deutsche Schule Yokohama eine Rolle im Austauschprogramm. Die Besuche in Japan und in Deutschland erfolgen immer unter wechselnder Berücksichtigung und organisatorischer Mitwirkung eines Landeswettbewerbes – fast alle Landeswettbewerbe waren schon einmal an dem Austauschprogramm beteiligt.

 

 

Im Dezember 2014 waren zum 24. Austausch sechs Preisträger aus Nordrhein-Westfalen und Leipzig/Hamburg in Japan, die in verschiedenen Ensembleformationen konzertieren konnten – als Klaviertrio und in wechselnden Duo-Besetzungen. Nun kommen 2015 zum kleinen Jubiläum des 25. deutsch-japanischen Jugendaustausches wiederum sechs Jugendliche aus Japan nach Deutschland, die in verschiedenen Städten in Nordrhein-Westfalen und in einem weiteren Bundesland gemeinsam mit Preisträgern von "Jugend musiziert" Konzerte geben. Sie besuchen auch den Bundeswettbewerb in Hamburg, bei dem sie in einem Gemeinschaftskonzert mit EMCY-Preisträgern und mit Ensembles des Deutschen Kammermusik-Kurses auftreten und hier auch Werke für japanische Instrumente – etwa für Shamisen oder Koto - präsentieren. Reizvoll ist bei diesen Austauschkonzerten, dass neben Werken „westlicher“ Komponisten ebenso zeitgenössische und traditionelle japanische Musik im Programm vertreten ist, die teilweise gemeinsam von japanischen und deutschen Jugendlichen aufgeführt und gestaltet wird.

 

 

Mit Dank soll auch an dieser Stelle angemerkt werden, dass Frau Irino seit vielen Jahren mit dem Preis der IRINO-Foundation einen etablierten Sonderpreis für Neue Musik bei WESPE, dem Sonderpreis-Wochenende des Bundeswettbewerbs, stiftet. Es bleibt zu hoffen, dass der Preis und dieser Jugendaustausch, der vom Goethe-Institut gefördert wird, bei allen beteiligten Bundespreisträgern bleibende Eindrücke hinterlässt und noch lange erhalten bleibt.

 

Gudula Rosa / Matthias Pannes

Quelle: 
Neuen Musikzeitung, Ausgabe 2/2015

Weitere Beiträge zum 25. deutsch-japanischer Jugendaustausch finden Sie unter www.jugend-musiziert.org/bundeswettbewerb/presse.html
 


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